Braucht man mit 0,25 Dioptrie eine Brille?

Wann braucht man eine Brille?
Wann braucht man eine Brille?

Ist die Brille oder Sehhilfe schon bei 0,25 Dioptrie (dpt) erforderlich? Nein, eigentlich nicht. Auch wenn die Dioptriezahl nicht direkt in den Visus (Sehstärke) übertragbar ist, so kann man doch über den Daumen sagen, dass bei 0,25 dpt noch ein ausreichend gutes Sehen möglich ist.

Aber: letztlich ist Sehen ein individuell und emotionaler Prozess - und manche Menschen haben auch bei einer so geringen Dioptriezahl das Gefühl, mit einer Brille besser sehen zu können. Daher: man kann bei 0,25 dpt bereits eine Brille nutzen, es ist aber nicht zwingend erforderlich.

Normale Schwankungen um bis zu 0,25 dpt

Man sollte bedenken, dass die Sehkraft des Auges aufgrund verschiedener äußerer Einflüsse um bis zu 0,25 dpt schwanken kann. Dabei spielen zum Beispiel folgende Faktoren eine Rolle:

Insofern kann es bei 0,25 Dioptrien durchaus sein, dass es sich um die Schwankungen eines normalsichtigen Auges handelt. Dann ist keine Brille nötig. Andersherum ist es aber auch möglich, dass 0,25 dpt unter optimalen Bedingungen gemessen wurde. Dann können die Werte auch darauf hindeuten, dass der Wert unter belastenden Bedingungen bis zu 0,5 dpt geht.

Falls Sie unsicher sind: warten Sie noch ein paar Wochen, und wiederholen Sie dann den Sehtest. Nehmen Sie sich Zeit dafür. (Achtung: ein Online-Sehtest im Internet ist dafür nicht ausreichend und bietet keine verlässlichen Werte!)

Wann braucht man eine Brille?
Wann braucht man eine Brille?

Bei wie viel Dioptrie ist eine Brille nötig?

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass man zum Auto fahren einen Visus von 70 haben muss. Dieser Wert ist allerdings im Eigenversuch nicht zu ermitteln - der Besuch beim Optiker ist daher verpflichtend für den Führerschein. Ein Visus von 70 entspricht ungefährt einer Kurzsichtigkeit von 0,5 Dioptrien. Im Alltag bereitet das vielen oft noch keine Probleme. Erst ab ca. -0,75 wird eine Kurzsichtigkeit lästig. Siehe auch:

Warum braucht man eine Brille?

Die Ursachen für die Fehlsichtigkeit sind in aller Regel Brechungsfehler des Auges. Um scharf erkennen zu können, muss das Auge die Lichtstrahlen exakt auf der Netzhaut (Retina) des Auges abbilden. Das Licht wird dafür von der Hornhaut und der Augenlinse entsprechend abgelenkt (gebrochen) und fokussiert. Wenn das nicht mehr optimal gelingt, wird das visuelle Bild in bestimmten Sehdistanzen unscharf.

Bei Kurzsichtigkeit kann man in der Ferne schlecht sehen. Man bemerkt die Kurzsichtigkeit also im Alltag zum Beispiel in folgenden Situationen:

Kurzsichtigkeit (Ursache)
Ursache einer Kurzsichtigkeit: zu langer Augapfel

Bei Weitsichtigkeit und auch bei Alterssichtigkeit ist es umgekehrt. Das Sehen in der Nahdistanz bereitet Probleme. Das bemerkt man zum Beispiel in folgenden Situationen:

Weitsichtigkeit (Auge)
Weitsichtigkeit - zu kurzer Augapfel

Bei Astigmatismus (Ursache meist: Hornhautverkrümmung) oder Winkelfehlsichtigkeit ist es meist schwieriger zu bemerken. Diese Fehlsichtigkeiten werden in der Regel vom Gehirn mit zusätzlichem Aufwand ausgeglichen, so dass man sie vordergründig während der Entstehung kaum wahrnimmt. Viele Menschen haben allerdings abends Augenschmerzen oder latente Kopfschmerzen. In dem Fall kann eine sich entwickelnde Fehlsichtigkeit die Ursache sein.

Astigmatismus
Astigmatismus - stabförmige Abbildung aufgrund unregelmäig gekrümmter Hornhaut

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