Kontaktlinsen-Arten
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Welche Arten von Kontaktlinsen gibt es überhaupt? Die technische Entwicklung schreitet ungebrochen voran, und es ist ein Dschungel aus Bezeichnungen und Modellen gewachsen. Hier eine Orientierung mit kurzer Erklärung zu den Unterschieden.
Man kann Kontaktlinsen auf unterscheidliche Weisen klassifizieren.
- Kontaktlinsen zur Korrektur einer Sehschwäche
- Sphärische Kontaktlinsen (Korrektur Kurz- oder Weitsichtigkeit)
- Formstablile (harte) Kontaktlinsen (meist "Dauerlinsen")
- Weiche Kontaktlinsen
- Tageslinsen
- Wochenlinsen
- Monatslinsen
- Jahreslinsen (Dauerlinsen)
- Torische Kontaktlinsen (Korrektur einer Hornhautverkrümmung)
- Multifokale Kontaktlinsen (Korrektur mehrerer Sehdistanzen)
- Sphärische Kontaktlinsen (Korrektur Kurz- oder Weitsichtigkeit)
- Kontaktlinsen als modisches Asseccoire
- Farbige Kontaktlinsen
- Kontaktlinsen mit Muster
Harte / weiche Kontaktlinsen
Man kann zwei prinzipielle Arten unterscheiden:
- Harte Kontaktlinsen werden auch als "formstabile Kontaktlinsen" bezeichnet. Das sind die "Dauerlinsen", die individuell angepasst und einmalig hergestellt werden. Man trägt sie in der Regel 12 - 18 Monate. Nach Rücksprache mit dem Optiker kann man sie bei guter Pflege auch noch bis zu 12 Monate länger nutzen. Harte Kontaktlinsen haben einen Durchmesser von ca. 10 - 12 mm und sind damit etwa so groß wie die Pupille.
- Weiche Kontaktlinsen sind größer, ca. 13 - 14,5 mm im Durchmesser. Sie können mehr Flüssigkeit aufnehmen und haben deswegen einen wesentlich höheren Wasseranteil als formstabile Linsen. Dadurch sind sie weicher und elastischer - sie passen sich mehr der Oberfläche der Hornhaut an.
Weiche Kontaktlinsen: Tages-, Wochen-, Monatslinsen
Bei den weichen Kontaktlinsen bieten die Anbieter unterschiedliche Arten für unterschiedliche Anforderungen. Es gibt Tageslinsen, die man abends entsorgt. Monatslinsen haben eine Lebensdauer von etwa 30 Tagen. Wochenlinsen liegen dazwischen. Worin unterscheiden sie sich?
Tageslinsen
Tageslinsen sind relativ teuer (ca. 1 Eurp pro Stück). Sie sind für Gelegenheitsträger geeignet - wenn man also nicht jeden Tag Kontaktlinsen braucht (sondern z.B. nur für Sport oder Freizeit). Sie sind sehr weich und damit sehr schonend für die Augen. Aber dieser hohe Wassergehalt bringt ein Problem mit sich: denn Wasser enthält Mineralien, Salze und andere feine Elemente. Diese wandern mit der Flüssigkeit in die Linse. Das Wasser verdunstet dann aber außen, die Stoffe bleiben zurück. Je höher der Wassergehalt einer Kontaktlinse, desto schneller lagern sich Verunreinigungen ab. Eine Tageslinse ist also schon nach einem Tag Benutzung nicht mehr zu gebrauchen.
Monatslinsen
Monatslinsen sind zwar auch "weiche Linsen", aber ihr Wassergehalt ist geringer als bei Tageslinsen. Man muss sie täglich mit Pflegemittel gründlich reinigen, um die Verunreinigungen herauszuwaschen. So halten die Linsen etwa für einen Zeitraum von 30 Tagen. Wenn sie zu stark verunreinigt sind, nimmt man sich das nächste Paar Linsen.
Wochenlinsen
Wochenlinsen sind ein Kompromiss: sie haben einen höheren Wassergehalt als Monatslinsen und lassen sich ca. 6-7 Tage nutzen. Man muss sie nicht so gründlich reinigen wie Monatslinsen. Durch den höheren Wassergehalt sind sie fast so weich und schonend wie eine Tageslinse. Sie verlieren aber im Laufe der Zeit ihren Flüssigkeitsgehalt, man sollte sie daher auf keinen Fall länger vewenden. Anbieter von Wochenlinsen sind Acuvue und safilens.
Jahreslinsen
Jahreslinsen sind Dauerlinsen, die man sowohl als weiche als auch als harte, formstabile Linsen bekommen kann. Sie gründliche Pflege ist deutlich wichtiger als bei den zuvorgenannten "Austauschlinsen".
Kontaktlinsen-Form: Unterschied Kurz- / Weitsichtigkeit
Kontaktlinsen korrigieren - wie auch Brillen - einen Brechungsfehler des Auges. Dazu gehören Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Alterssichtigkeit und Astigmatismus. Eine Winkelfehlsichtigkeit kann noch nicht mit Kontaktlinsen korrigiert werden.
Die folgende Grafik veranschaulicht den Unterschied der Kontaktlinsenform zwischen einer Linse zur Korrektur einer Kurzsichtigkeit und einer Weitsichtigkeit.
- Für eine Kontaktlinse gegen Kurzsichtigkeit wird ein sog. Minusglas verwendet (daher der negative Wert im Brillenpass, z.B. -3 Dioptrien). Die Linse ist in der Mitte relativ dünn.
- Für eine Kontaktlinse gegen Weitsichtigkeit wird ein Plusglas verwendet (daher der positive Wert im Brillenpass, z.B. +3 Dioptrien). Die Linse hat in der Mitte ihren größten Durchmesser.
Torische / sphärische Kontaktlinsen
Sphärischen Kontaktlinsen sind die gebräuchlichsten. Sie werden zur Korrektur von Weit- oder Kurzsichtigkeit benutzt. Mit Sphäre bezeichnet man den Dioptriewert, um den ein Auge korrigiert werden muss.
Torische Kontaktlinsen sind erforderlich, wenn ein Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) vorliegt. In diesem Fall muss die Linse deutlich aufwendiger hergestellt werden, da sie in einer fest definierten Position auf der Hornhaut liegen muss. Es gibt verschiedene Verfahren, um das zu gewährleisten.
Gleitsichtkontaktlinsen
Gleitsichtkontaktlinsen leisten im Prinzip das gleiche wie eine Gleitsichtbrille: sie korrigieren in unterschiedlichen Sehdistanzen - nur eben nicht mit einem Brillengestell, sondern als Linsen direkt auf der Hornhaut.
Es gibt unterschiedliche Verfahren, wie Gleitsichtkontaktlinsen funktionieren. Allen gemein ist jedoch, dass das Auge bzw. das gehirn sich erst relativ mühsam daran gewöhnen müssen. Die Eingewöhnungsphase ist demzufolge realtiv lang und holperig. Mehr dazu siehe Gleitsichtkontaktlinsen.
Farbige Kontaktlinsen
Kontaktlinsen müssen nicht zwingend klar und durchsichtig sein. Man kann sie auch einfärben oder sogar mit Bildmotiven versehen. Solche farbigen Kontaktlinsen (auch Farblinsen genannt) kann man sowohl mit als auch ohne Sehstärke erwerben.
In jedem afll gilt: erst den Fachmann befragen, ehe ma die Linsen einsetzt und dann eine Unverträglichkeit bemerkt. Auch wenn es nur für Karneval oder Fasching sein soll.
Unbedingt Arzt oder Optiker fragen!
Welche Kontaktlinsenart für die eigenen Augen am besten geeignet ist, kann letztlich nur der Augenarzt feststellen. Denn neben einem Astigmatismus (verkrümmte Hornhaut) spielt vor allem die optimale Sauerstoffversorgung der Augen eine wichtige Rolle. Die ist abhängig von der Sauerstoffdurchlässigkeit der Linsen - und von dem Wassergehalt der Linsen (denn auch im Wasser ist Sauerstoff gebunden).
[Abbildung mit Kontaktlinse: 123rf Stockfoto]