Mikrofaser Brillenputztuch zur Brillenpflege
Ein Brillenputztuch ist ein spezielles Putztuch, mit dem man eine Brille schonend reinigen kann. In aller Regel bekommt man ein Mikrofaser-Brillenputztuch beim Kauf einer neuen Brille, das sich im Brillenetui befindet. Im Unterschied zu einem Papiertaschentuch zeichnen sich die Mikrofaser-Tücher dadurch aus, dass sie nicht fusseln.
Vorsicht bei Papiertüchern!
Was bei Geschirr oder dem Fenster gut funktioniert, ist für Brillen sogar eher schädlich: Papiertücher haben stets eine relativ raue Oberfläche, die das Brillenglas leicht ankratzen kann. Man spricht von Mikrokratzern. Die sind zwar nur mit der Lupe sichtbar, aber sie trüben das Bild doch unmerklich. Wer seine Brillengläser dauerhaft und regelmäßig mit Papiertüchern reinigt, macht die Brille nach ein paar Monaten unbrauchbar.
Falsche Reinigung bzw. unsachgemäßes Putzen führt relativ schnell dazu, dass die Oberflächenschichten des Brillenglases zerkratzen. Es entstehen mikrofeine Rillen, Grate und Vertiefungen, die zwar für menschliche Augen kaum wahrnehmbar sind, aber unter einem Mikroskop deutlich zu erkennen sind:
Wer seine eigene Brille gerne ebenso auf Kratzer untersuchen möchte, dem sei ein USB-Mikroskop empfohlen, das man ganz einfach an einen PC oder ein Smartphone anschließen kann.
Diese feinen Kratzer und Grate bewirken eine unkontrollierte Streuung der Lichtstrahlen. Die Folge sind einerseits strahlenförmige Lichtreflexe um Lichtquellen herum, was sich vor allem im Dunkeln störend bemerkbar macht, und andererseits kaum merkliche Schwierigkeiten beim Scharfsehen, weil das Auge diejenigen Bereich, die nur unsaubere Informationen auf die Netzhaut werfen, ausgleichen muss. Eine schlechte Brille bewirkt also mehr "Seharbeit", was auf Dauer zu ermüdeten Augen und latenten Kopfschmerzen führen kann (siehe dazu auch: müde Augen und Kopfschmerzen durch Smartphone-Nutzung).
Ein Papiertaschentuch hat in diesen mikrofeinen Dimensionen eine sehr feste Oberflächenstruktur. Auch hier hilft wieder ein Blick durch das Mikroskop:
Dadurch werden die Körner und Teilchen nicht aufgesogen, sondern nur hin- und hergerieben. Ein Effekt als würde man die Brille mit Schmirgelpapier abreiben. Logisch, dass das nicht gut gehen kann. Die folgende Grafik veranschaulicht, was passiert:
Die harte, glatte Oberfläche des Papiertuches nimmt die Schutzteilchen und Körner nicht auf, sondern drückt sie gegen das Glas. Durch hin- und herwischen werden die Teilchen auf der Oberfläche gerieben und bei Druck zerkratzen sie die Glasoberfläche (links):
Anders mit einem Mikrofaser-Brillenputztuch: die Gewebeobefläche ist nicht nur weich, sondern hat viele kleine Öffnungen, die die Körner und Schmutzteilchen aufnehmen können.
Eine Brille kann also ihre Wirkung erst dann wirklich optimal entfalten, wenn sie sauber und gut geputzt ist.
Feuchte Brillenputztücher
Neben Mikrosfasern-Brillenputztüchern gibt es auch feuchte Brillenputztücher. Sie sind mit einem speziellen Reinigungsmittel befeuchtet, das nicht nur reinigt, sondern die Brillengläser in der Regel mit einem spziellen Schutzfilm beschichtet. Feuchte Brillenputztücher lassen sich nur einmal verwenden, da sie dann austrocknen. Auf die Dauer ist das eine relativ kostenintensive Pflege, daher ist das Reinigen der Brille mit einem üblichen Brillenputztuch eher zu empfehlen.
Mikrofaser-Putztücher waschen
Mikrofaser-Brillenputztücher kann man in der Waschmaschine waschen. Allerdings sollte man sie nicht über 40° waschen, da sonst das feine Gewebe angegriffen.
Brillenputztuch auch für Tablett-Pcs und Handys
Übrigens eigenen sich Brillenputztücher auch hervorragend, um die Oberflächen von Tabletts (z.B. iPad) oder Smartphones (Handys) zu reinigen. Auch hier gilt: die sehr feine, durchsichtige Oberfläche kann im Laufe der Zeit verkratzen, wenn man sie mit Papiertüchern reinigt. Brillenträger haben den Vorteil, dass sie dafür auch ihr Mikrofaser-Brillenputztuch benutzen können. Versuchen Sie es.
Alternative: Ultraschall-Reinigungsgerät
Alternativ zum Reinigen mit einem Brillenputztuch kann man sich auch einen Ultraschall-Reiniger zulegen. Es gibt Geräte, die auch zur Brillenreinigung geeignet sind. Praktisch jeder Optiker hat ein solches Gerät in seinem Geschäft stehen (meist "hinten"). Wenn er dann mal kurz mit Ihrer Brille verschwindet, denn deshalb, weil er sie in so einen Ultraschallreiniger legt und für ein paar Sekunden durchrütteln lässt. Solche Ultraschallreiniger kann man auch privat kaufen (ab ca. 30 Euro), dann ist die Brillenpflege noch einfacher und effektiver.