Brillen online probieren - Wie sieht die Brille in meinem Gesicht aus?
Wer hat eine Brille kaufen möchte, hat zwei prinzipielle Wege: zum einen kann man einen realen Optiker mit Ladengeschäft aufsuchen. Oder man bestellt die neue Brille bei einem Online-Optiker. Beides hat Vor- und Nachteile. Ein wesentliches Argument ist die Brille-Anprobe. Denn natürlich will niemand eine unpassende Brille tragen. Eine Brille ist auch immer ein modisches Asseccoire. Eine Brille transportiert einen bestimmten Charakter. Daher ist eine Brillenanprobe sicherlich wichtig. Man sollte, wenn möglich, auch Freunde oder Angehörige befragen, ob sie das Gefühl haben, dass die neue Brille zu einem passt.
Brillenanprobe beim Optiker vor Ort
Der Optiker vor Ort hat eine Reihe von Brillengestellen auf Lager. Aus diesem Fundus kann man Brillengestelle aussuchen und direkt im Laden anprobieren. Diese Variante hat sich seit Jahrzehnten etabliert. Selbst wenn man niemanden zur Beratung dabei hat, so bleibt doch immer der Optiker, der die optische Erscheinung beurteilen kann. Allerdings wird häufig übersehen, dass die Probebrille natürlich noch keine Seh-Korrekturgläser hat. Wer also kurzsichtig ist, kann sich selber mit der Brille nur in sehr kurzer Distanz vor dem Spiegel erkennen. Bei weitsichtigen Menschen ist es anders herum.
Brillenanprobe bei Online-Optikern
Die Alternative zum Optiker vor Ort ist der Online-Optiker. Beim Online-Optiker bestellt man die Brille im Internet, ohne dass man ein reales Brillenmodell auf die Nase setzen und im Spiegel beurteilen kann. Das ist für viele Menschen ein echter Nachteil, und die Online-Optiker haben deshalb eine Behelfsmethode entwickelt, die "Online-Brillenanprobe".
Die Online-Brillenanprobe basiert auf einem Foto, dass man hochladen kann. Man kann das Foto dann so verändern, dass es schließlich aussieht, als würde man ein Foto von sich mit Brille sehen. Diese Bild kann man dann ausdrucken oder per Email an andere versenden, die ihre Meinung dazu sagen können.
Für den Prozess braucht man ein digitales Bild (ohne Brille), das man mit einer Digitalkamera oder einem Handy / Smartphone erstellen kann. Natürlich funktioniert auch ein eingescanntes Bild. Man sollte darauf achten, dass es ein aktuelles Bild ist, auf dem man von vorne zu sehen ist. Es ist immer hilfreich, wenn man das Foto so erstellt, dass das Licht von Links oder rechts oben auf das Gesicht fällt. Dadurch entsteht eine natürlich wirkende Plastizität.
Das Prinzip eignet sich natürlich für jede Art von Brillen, zum Beispiel auch für Sonnenbrillen, die man auch online anprobieren kann. Für Menschen ohne Fehlsichtigkeit ist das Verfahren der virtuellen Anprobe sicherlich noch attraktiver.
Die Online-Optiker haben auf ihren Seiten den Erstellungsprozess in aller Regel verständlich beschrieben. Manche Online-Brillenshops bieten einen telefonischen Beratungsservice an. Man muss jedoch in aller Regel davon ausgehen, dass die Person keine ausgebildete Optiker-Fachkraft mit jahrelanger Erfahrung ist.
Hinsichtlich des Datenschutzes oder dem "Recht am eigenen Bild" braucht man sich bei den etablierten seriösen Online-Opikern keine Sorgen zu machen. Der Optiker wird ihr Bild nicht anderweitig verwenden, wenn Sie dem nicht explizit zustimmen. Dennoch sollte man sich die Geschäftsbedingungen vor dem Hochladen noch einmal durchlesen.
Vorteile der Online-Brillenanprobe
- Für internet-affine Menschen ist das Hochladen eines Fotos schnell getan.
- Man kann das Bild mit dem gewählten Brillenmodell schnell und unkompliziert im Freundeskreis teilen und sich Feedback einholen.
- Die Auswahl (das Brillensortiment) ist in der Regel bei Online-Optikern deutlich größer. Man kann mit einem hochgeladenen Bild ohne Probleme zahllose Modelle wählen.
- Man kann den Entscheidungsprozess jederzeit unterbrechen. Es besteht keinerlei Zeitdruck.
- Wenn man bereits eine Brille hat, kann man den optischen Eindruck viel besser beurteilen.
Nachteile der Online-Anprobe
- Man braucht ein digitales Foto.
- Man muss erst mal lesen, um den Prozess zu verstehen.
- Man hat keine fachkundige Beratung durch einen professionellen Online-Optiker.
- Für Menschen, die vorher noch keine Brille haben, ist es schwierig, eine Entscheidung für ein Modell zu treffen.
- Es fehlt das "Bewegen des Kopfes mit der Brille". Man sieht sich in der Regel nur frontal von vorne.
Die 3d-Brillenanprobe
Einige Online-Brillenshops bieten inzwischen eine 3-D Brillenanprobe. Die funktioniert mit deiner Webcam und einem speziellen Browser-Plugin, dass man sich herunterladen und installieren muss. Wenn das geschehen ist, kann man sich eine virtuelle Brille aufsetzen und den Kopf vor der Webcam bewegen - das virtuelle Brillengestell wird jeweils optisch angepasst. Eine verblüffende Technik, die jedoch einen sicheren Umgang mit den technischen Möglichkeiten voraussetzt. Außerdem hat man auch hier das Problem, dass man sich im Falle einer Fehlsichtigkeit (Ametropie) nur schwierig scharf erkennen kann.
Nach der Anprobe: Brillenpass erforderlich
Um eine Brille online bestellen zu können, braucht man nach der Anprobe die Werte für die Korrektionsgläser. Diese Werte sind im Brillenpass eingetragen. Aber auch ohne Brillenpass kann man einfach mal zum Spaß so eine online Brillenanprobe machen, vielleicht um mal zu sehen, wie einem unterschiedliche Brillen stehen.
Fazit
Wer sich im Internet auskennt und ein Gespür dafür hat, welches Brillenmodell passend ist, findet bei den Online-Optiker eine echte Alternative zu Optikern vor Ort. Das Brillensortiment ist um ein vielfaches größer, und man kann mit wenigen Klicks den günstigsten Anbieter ermitteln. Wem die fachkundige Beratung vor Ort wichtig ist, sollte besser nach wie vor den Gang zum Optiker vor Ort wählen. Für die Erstbrille ist eine Beratung durch einen ausgebildeten Optiker sicherlich in vielen Fällen ratsam. Mit einer online-Brillenanprobe kann man schon mal vorsortieren und verschiedene Modelle ausprobieren.