Was ist das Blickfeld?
Das Blickfeld des Menschen bezeichnet den Sehbereich, in den man Dinge scharf sehen bzw. gut erkennen kann. Es schließt alle Objekte ein, die man mit den Augen fixieren kann, deren Abbild als auf dem Makula (Gelber Fleck) fokussiert wird. Die Makula ist der Bereich im Zentrum der Netzhaut (Retina), in dem die Photorezeptoren (Licht-Sinneszellen) besonders dicht gebündelt sind. Daher ist hier das Auflösungsvermögen besonders groß - die Makula ist also der Ort des schärfsten Sehens.
Bei der Analyse des Blickfeldes eines Menschen bleibt der Kopf unbewegt bzw. statisch, aber die Augen können von links nach rechts und von oben nach unten wandern. Man nennt das Blickfeld daher auch "Fixierfeld".

Durch Augenbewegung kann der Blick auch ohne Kopfbewegung wandern und Objekte fixieren. Bei der Ausdehnung von links nach rechts spricht man vom "horizontalen Blickfeld", bei der Ausdehnung von oben nach unten spricht man vom "vertikalen Blickfeld".
Okulomotorik
Der Augapfel ist an verschiedenen Augenmuskeln befestigt, die dafür sorgen, dass er sich im Raum um drei Achsen (Vertikalachsen, Horizontalachse, Torsionsachse) drehen kann - also prinzipiell in alle Richtungen, allerdings unterschiedlich begrenzt. Eine seitliche Drehung ist in der Regel um ca. 50° möglich, ein Absenken des Auges kann bis zu 60° betragen, das Anheben selten mehr als 45°.
Der medizinische Fachbegiff für die Augenbewegungen lautet Okulomotorik.
Unterscheidungsmerkmale des Blickfeldes
Dabei gilt es zu beachten, dass der Mensch zwei Augen hat, also binokulare sehen kann. Das monokulare Blickfeld, also mit nur einem Auge, ist etwas kleiner. Beim Menschen unterscheidet man folgende Arten von Blickfeldern:
- das monokulare Blickfeld, das sich aus der Exkursionsfähigkeit (maximale Beweglichkeit) des jeweils rechten und linken Auges ergibt
- das binokulare Blickfeld, der Bereich, in dem beide Augen gemeinsam fixieren können
- das Fusionsblickfeld, in dem binokulares Einfachsehen möglich ist
- das Umblickfeld, das die Summe der Wahrnehmungen ergibt, die mit allen Blickbewegungen und maximalen Kopf- und Körperdrehungen erzielt werden können, ohne das man dabei die Füße bewegt
- das Gebrauchsblickfeld, das aus Augenbewegungen von lediglich etwa 20° besteht und durch zusätzliche Kopfbewegungen unterstützt wird.

Das Blickfeld mit einer Brille
Beim Kauf bzw Tragen einer Brille muss man bedenken, dass das Gesichtsfeld geringfügig verkleinert wird, da die Brille statisch vor dem Auge bleibt, auch wenn man die Augen hin- und her bewegt. Ein gutes Brillenglas ist zwar so geschliffen, dass es die Sehschwäche auch bei Augenbewegungen korrigiert, aber dennoch kommt es durch den Abstand zwischen Auge und Brillenglas immer zu einer leichten Einschränkung. Im Alltag ist das jedoch praktisch nicht bemerkbar.
Unterschied zwischen Blickfeld und Gesichtsfeld
Im Gegensatz zum Blickfeld beschriebt das Sichtfeld den sehbaren Bereich, den man wahrnehmen kann (auch ohne scharfes Sehen), wenn man weder Kopf noch Augen bewegt - also stur geradeaus schaut. Der Unterschied ist also:
- Blickfeld: Scharf sehbarer Bereich durch Augenbewegungen - also alles, was man in den Augenwinkeln bzw. durch Bewegen der Augen scharf erkennen kann.
- Gesichtsfeld: Insgesamt sehbarer Bereich (also auch unscharfe Randbereiche) bei statischen Augen (wenn man direkt geradeaus schaut).

Mehr zum Thema Gesichtsfeld.
Sichtfeld
Das Sichtfeld ist ein Begriff aus der Optik. In Abhängigkeit zur Brechkraft einer Linse beschreibt man mit dem Sichtfeld den Bereich, der optisch durch eine Linse erfasst werden kann, zum Beispiel bei einer Kamera. Mehr zum Thema Sichtfeld.
Quellen
Wikipedia: Blickfeld
blickcheck.de: Okulomotorik